Mittwoch, 13. April 2016

Let it in, let it go. 

Das bunte, facettenreiche Leben, welches das Reisen so mit sich bringt, radelt freudig und farbenfroh vor mir her. Ich sitze stolz auf dem Gepäckträger, mit beiden Händen den dünnen Draht fest im Griff, um das Lachen vor mir bloß nicht aus der Umklammerung zu verlieren. Wer wäre schon gewillt, so viel scheinbares Glück davonbrausen zu lausen? Vor allem dann, wenn man nicht alleine ist?
Doch egal wie sehr ich mich bemühe, wie meine Finger stur und klamm etwas zu halten versuchen, das sich nur schwer fangen lässt, manchmal rutscht es mir aus den Händen. Nur für einen Augenblick lang bin ich zu angestrengt, und dann verschlechtert der verbissene Angstschweiß meiner Hände den Kontakt...und ich rutsche ab. Es ist nicht so, dass ich dann taumelnd und schreiend vom Gepäckträger stürze, das Ding mit der Balance auf wackligen Gefährten habe ich zu Anfang des Jahres zu genüge erprobt und gelernt. Aber dann hält das Glück an und merkt deutlich, dass wir beide mal eine Pause brauchen. Auch wenn dann jemand vor uns davon radelt. 
Letzter verängstigt mich auch nicht, mein Begleiter ist so geduldig, dass ich ihn immer wieder einholen könnte. Doch wenn das Glück erschöpft vom Rad steigt, um in dunklen Raststättenecken eine Zigarette zu paffen, habe ich Angst, dass es mich nicht wieder findet. Denn in den schwarzen Schatten kleiner Momente lauern die Abgründe der Vergangenheit. Und sie sind definitiv nicht die richtigen Raucher-Buddys. Meistens werde ich dann nervös, umkreise das Glücksfahrrad ein paar Mal unruhig, bis ich voller Ungeduld und Furcht in eben jene Ecken laufe und suche. 
Natürlich rattere ich dabei alle dramatischen Szenen durch, die ich vorfinden könnte... 

Aber hätte ich jemals das erwartet?

Ein Glück in nostalgischem Schwelgen, das bittersüß mit der Vergangenheit in der Raucherecke steht und wehmütig lächelt, weil damals alles so anders war. Doch das "Anders" ist jetzt nicht besser, versuche ich mich innerlich zu überzeugen und gehe tapfer auf mein Glück zu. Denn - hallihallo- ich bin auch noch da. Und ich möchte endlich weiter über sonnige Hügel gen Strand fahren. Entschlossen packe ich mein Glück also an der Hand und ziehe es mit. Fort von dem, was ich nicht mehr ändern kann, was mich aber zu sehr geändert hat, weswegen jetzt nichts mehr so wäre, wie es mal war. Und ich rede uns beiden ein, dass das Glück, wie ich es jetzt habe, doch viel besser und zielstrebiger ist. Es weiß wo es hinfahren will, weil da jemand so Liebevolles wartet.

Mein Glück muss das nur noch einsehen und endlich das Rauchen aufhören.

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