Gestern wären es 2 Jahre gewesen. 730 Tage an deiner Seite. 17520 Stunden voller Höhen und Tiefen. 1051200 Minuten Lachen und Weinen, Schulter an Schulter. 63072000 Sekunden Hand in Hand, die ganze Zeit zusammen. Ein Herz, eine Seele.
Heute wünschte ich, ich könnte die Zeiger der tickenden Uhren anhalten, den Gang der Zeit aufhalten und die verstrichenen Tage, Wochen und Monate zurückdrehen. Aber selbst wenn ich dazu befähigt wäre, es würde wohl nicht den Lauf der Dinge ändern, wenn wir noch die selben gewesen wären. Wir hätten uns wirklich verändern müssen, anpassen müssen, um zu funktionieren. Wir hätten für das "Uns" hart arbeiten und kämpfen müssen, um es überhaupt existieren zu lassen. Aber wäre das die Mühe wert gewesen, wäre das das wahre Glück gewesen?
Du hast dich dagegen entschieden, du hast die Reißleine gezogen. Die Leinen gekappt, alle Zelte abgebrochen und aufgebrochen. In ein Leben ohne mich. Diese wohl auch schwere Entscheidung hat dir deine alltäglichen Komplikationen genommen, hat den Stress mit sich fort getragen und nun lebst du ein einfaches, aber frohes Leben. Du musst nicht mehr darüber nachdenken, wann du für wen Zeit finden kannst, du musst ein paar Ansprüchen weniger genügen. Du kannst du sein, du bist frei und zufrieden, denn du hast die Luft zum Atmen wieder.
Während ich nach Luft ringe. Ich fühle mich erstickt und erdrückt von den Gefühlen, die ich nicht mehr zulassen will und kann, die aber dennoch unweigerlich bleiben. Wie ein trotziges Kind hocken sie bockig in den Ecken meines Kopfes und krallen sich an die letzten Schatten deiner Erinnerung. Eingeschnappt konfrontieren sie mich mit dem, was war- was gut war. Mit den Tagen voller Lachen und Liebe, als das Herz noch flatterte und mit den Schmetterlingen tanzte. Jetzt ist es fast stumm, pumpt mühsam seinen dumpfen Takt und funktioniert einfach nur noch. Mehr nicht. Mehr darf es nicht tun.
Weißt du, ich verstehe ja, dass du all das tun musstest. Es war der einzig richtige Schritt, damit du dein Leben wieder leben konntest. Auch wenn ich dafür zahlen musste. Ich hatte es verdient, nachdem ich dir selbst so viel von dir genommen hatte. Aber selbst mit dieser Erkenntnis tut es immer noch weh. Und ich wünschte so, dass du mir wenigstens in die Augen sehen könntest und ich dir nicht so egal wäre. Ich hoffe jeden Tag insgeheim darauf, irgendwas von dir zu hören. Dass es dir gut geht. Dass du zurecht kommst. Dass mit deiner Ausbildung alles klappt und du endlich glücklich bist. Vielleicht sogar, dass du endlich die Richtige gefunden hast. Ich will nur hören, dass du wieder lächeln kannst. Und dass du mich nicht vergisst.
Doch das Leben ist kein Wunschkonzert und für dich bin ich nicht mal eine Erinnerung. Ich existiere in deiner Welt nicht mehr, so als wäre ich nie da gewesen.
Als hätten wir uns nie getroffen.
Nie gesprochen.
Nie gehalten.
Nie geküsst.
Nie berührt.
Nie geliebt.
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