Ich versuche zu füllen, was nur noch lückenhaft aneinander hängt; mühe mich ab, all die Risse notdürftig mit Klebestreifen zum Zusammenhalt zu zwingen, damit nichts mehr heraus dringt. Alles muss unter Verschluss bleiben, muss verdrängt werden, in Ecken geschoben und nie wieder hervorgeholt werden. Denn anders kann ich nicht.
Aber der Schaden ist zu groß, die Löcher zu tief, um dieses Ding wieder einigermaßen in Takt zu bringen. Wären es nur Kratzer, oberflächliche Wunden- wie schnell wäre es getan, geflickt. Doch meine Mühen helfen nicht, viel zu oft sickert zu viel durch die provisorischen Verschlüsse und breitet sich in meinem ganzen Körper aus.
Mit der Zeit ist man gegen jene Vorfälle gewidmet, ich weiß, wie ich jede Form der Erinnerung, Gedanken und Gefühle streichen kann. Mit gespitzten Bleistift durchkreuze ich alles, was da hochkommt, was aus den Tiefen zurück in mein Gedächtnis kriecht. Ich drücke die Spitze fest auf, bis bleierne Schwärze das Ungewollte auffrisst.
Doch gleichzeitig weiß ich, dass es unverdauliches Zeug ist, dass es viel zu schnell wieder ausgespuckt werden kann. Und dafür reichen nur ein paar Radiergummifetzen- denn die heben jeden Strich auf.
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