Sonntag, 14. Juli 2013

#135

Just a bad day.


Kaum, dass ich die Augen aufschlage und die Dunkelheit meines Zimmers mit meinem Blick durchdringe, habe ich ein schlechtes Gefühl im Bauch. Zwar schwirren noch hier und da ein paar liebesdürstige, hoffnungsvolle Schmetterlinge durch meinen Kopf, aber sie werden schon bald verdorren und wie Staub zu Boden sinken, sagt mir meine Intuition und nimmt mir so jeden Funken Optimismus. 
Als ich nun immer noch etwas schlaftrunken auf mein Handydisplay schaue, muss ich dennoch bei deiner Nachricht lächeln. Vielleicht wird ja doch alles gut und du hältst deine Worte. Vielleicht.
Während wir schreiben, klopft mein Herz schneller und sehnt sich so sehr nach dir, dass es fast schon weh tut. Aber viel schlimmer ist diese blinde, gewaltige Zuversicht, die dir alles anvertraut, die an dich und jedes Versprechen glaubt, obgleich die unterschwellige Aussichtslosigkeit Bände sprechen müsste. Und so baue ich auf dein Wort, versuche die Zweifel aus dem Wind zu schlagen, will mein Monster fortjagen- denn heute ist besonders, heute ist unser Tag.
Doch blindes Vertrauen zahlt sich nicht aus. Hoffnung tut weh. Hoffnungslose Hoffnung.


Während du mir beweist, wie schwach deine Worte waren, wie unehrlich dein Vorhaben, zerbricht der liebevolle Glauben ein weiteres Mal und schneidet tief ins Herz. Ich muss mich zusammenreißen, um nicht gleich in Tränen auszubrechen. Schmerzliche Gefühle. Weg damit!
Mein Biest lächelt wie immer höhnisch, heuchelt Mitleid und übernimmt meinen Kopf. Wer mich verletzt, den verletze ich. Und das kann ich gut. 
Böse Sätze werden hektisch eingetrommelt, erreichen dich und entfachen das Chaos erneut. Heute wird nichts gut gehen, nichts gut sein. An unserem Tag.
Während wir uns mit spitzen Bemerkungen zu Grunde richten, verlieren wir uns. Da rutscht die Liebe zu Boden, reißt einen Schlund zwischen uns auf und wir können nichts dagegen tun. 
Und irgendwann ist Funkstille.
Dunkles Schweigen.
Und so viele Wunden, innerliche, rote Wunden, die meinen Blutdurst aber niemals stillen könnten.
Aber ich vertusche ihn, schaffe es im letzten Kraftakt dieses Tages, das Monster in seine Schranken zu weisen. 

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