Samstag, 29. Juni 2013

#133

"All that's left behind is a shadow on my mind."

-These Streets, Bastille

Nach Stunden der stillen Einsamkeit kehrt ein Hauch von Leben zurück, wühlt mein soeben erst beruhigtes Sein auf und schubst es zurück vor den Spiegel, um der Erkenntnis nicht mehr ausweichen zu können. Unkontrollierte Wörter brechen durch jeden Selbstschutz, fordern meine Vernunft heraus und kitzeln das Monster hervor. Sieh dich an.
Ausdruckslos starre ich auf das reglose Bild, das nach Normalität kreischt, während die schwarzen Schatten aus den Augen springen und die Wahrheit an den Spiegel schmieren. Unübersehbar prangt da meine Dunkelheit, durchbohrt mich mit lüsternem Blick und lacht mich höhnisch aus. Hör' hin.

"Versagerin, schwaches Ding,
 an den Lippen des Alkohols hing,
 den Tropfen der falschen Heiterkeit empfing,
 streck dich hin, auf der Bank der Wahrheit."

Empfindungslos folge ich Wortgeflechten, lausche kalten Stimmen und der Prophezeiung der Erkenntnis. 
Erkenntnis, die mich greifen wird, die ungestüm den falschen Glanz zu Boden stampft und mir dann das Spiel des Lebens präsentiert. Mir und meinem Monster. 
Aber hinter dem Vorhang wird anders gespielt. Erkenntnis ist auch nicht mehr, was es war. Ebenso verlogen siecht sie da hin, stirbt einen langsamen Lügentod, ohne dir je geholfen zu haben. Zu schwach war sie, um der Wahrheit Vorbote zu sein, zu schwach um die Dunkelheit zu offenbaren. Die Schwärze braucht nicht Erkenntnis, braucht nicht Wahrheit. Braucht kein Wort, kein Spiel. Nur das Gefühl, nur den Fall. Spüre es.
Ein Schmerz zuckt durch meine Brust, lässt mich erkennen, wie verloren ich in mir selbst bin und schubst mich ins schwarzes Loch. Zurück zu mir, zu meinem Monster. Zu meiner helfenden Hand, zu meiner Klinge, zu dem schwachen Willen in Erlösung zu fallen. 
Schneid dich.

Schlagartig bin ich wach, wieder vollkommen bei Geiste und sehe die kahle Wand vor mir. Nein, ich werde nicht schneiden. Es geht mir gut.

Nur ein Gedankenspiel.

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