I went to sleep and I woke up dead.
Zitternd greife ich nach dem Taschentuchpäckchen, zupfe vorsichtig an den Stofftüchern um dazwischen meine Klingen hervorzukramen. Als ich sie endlich in den Händen halte, setzt mein beschleunigter Herzschlag aus und ich schließe nahezu inbrünstig die Augen. Bilder überrollen mich, Erinnerungen wie ich mir das erste Mal körperlichen Schmerz mit Absicht zufügte, wie ich ein Mal zu tief am Knöchel schnitt, stürzen auf mich ein. Zu jeder Narbe spielt sich die Geschichte dazu wie ein Film ab, jeder Zusammenbruch zieht an mir vorüber.
Und dann erhebe ich mich, mache einen Schritt auf wackeligen Beinen in den verdeckenden Schutz der offenen Schranktür. Vorsichtig ziehe ich mein Oberteil etwas hoch, streiche dabei über die gerade verheilenden Wunden an der Hüfte. Ich stocke an dieser Stelle, ziehe scharf die Luft ein und schließe abermals die Lider. Mein Vernunft fechtet noch einmal, wie so oft, den letzten Kampf gegen die Sucht aus, schlägt mit Worten der Verzweiflung, bösen Worten, um sich, klatscht mir meine Unfähigkeit und mein Versagen ins Gesicht, während die Sucht daneben sitzt und dümmlich grinst. Sie weiß, dass sie gewinnen wird, denn sie hat diesen unüberwindbaren Schmerz auf ihrer Seite, der mich zu verschlucken droht.
Um das Begonnene enden zu lassen, setze ich das scharfe Metallstück oberhalb der Narben an der Hüfte an, gehe prüfend über das auserwählte Stück Haut, einmal, zweimal, dreimal.
Dann verstärke ich den Druck und zerstöre die Ebenmäßigkeit meines Körpers, immer wieder. Wie im Rausch ziehe ich die Klinge hin und her, beobachte wohlwollend die kleinen Tropfen Blut, die sich bilden.
Mein tranceartiger Zustand erlaubt mir keinerlei Urteil mehr über mein Gefühlsleben, denn alles ist weg. Ein schwarzes Tuch verhüllt alle Empfindungen, nur der süße Schmerz zuckt darunter hervor und lächelt mich an.
Das klingt nicht gut, Liebes. ich wünsche dir viel Kraft und Stärke. Die kann jeder gebrauchen.
AntwortenLöschenpass auf dich auf.
AntwortenLöschenIch wuensche dir das du stark bleibst. Weil ich glaube, dass du ein wundervoller Mensch bist.
AntwortenLöschenUnd eigentlich passt das hier gar nicht hin, aber ich habe dich getaggt.
http://between-living-and-surviving.blogspot.de/p/getaggt.html