#114

Hoping one day a dream could last,

but dreams come slow and goes so fast,

like a partynight.

Der Bass wummert durch die kostümierten Menschen, die sich nach Rhytmen bewegen, die ihnen der Alkohol zuflüstert. Während jeder grölt und lauthals mit der Musik mitsingt, zucken Schatten durch die Massen, um einzelnen Gesichtern eine kurze Auszeit  von ihrer Karnevalsmaske zu geben. Auch ich komme in den Genuss kurzzeitiger Dunkelheit, lasse kurz die Fassade bröckeln-aber nur um Luft zu holen. Dann schiebe ich alles beiseite, jedes Problem, jeden depressiven Gedanken, der nach einem Ende des Schmerzes lechzt, und stürze mich erneut ins Maskengewimmel. 

Ich lache und tanze, habe Spaß im Gewimmel unbekannter Menschen und verausgabe mich ganz und gar. Zwischendurch bringt mir jemand etwas zu trinken, mal ein Bier, dann einen Wodka mit Orangensaft, wobei der Schnapsgehalt eines Becher sich erhöht, je später der Abend wird. 

Viele Leute kommen auf mich zu, bewegen sich zu der Musik und zu mir, mal wollen sie mir, dann ich ihnen imponieren. Ich weiß, wem mein Herz gehört, aber dennoch liegen Vertsand und eben Erwähntes an diesem Abend k.o in irgeneiner Ecke, während ich mein Spiel mit allen um mich herum treibe. 

Mal tanze ich mit einer Freundin Hand in Hand, dann Arm in Arm mit einem netten Kerl. Als dieser mich beinahe küssen will, schüttele ich lachend den Kopf und hebe drohend den Zeigefinger, was mir nicht mehr als einen fragenden, enttäuschten Blick einbringt. Aber...ein Teil meiner selbst scheint doch noch so klar wie die Nachtluft zu sein. 

Letzten Endes beläuft sich der Abend auf einige kleine Küsschen an Freunde, hin und wieder auch Bekannte, aber dies ist nur auf den erhöhten Alkoholspiegel zurückzuführen, der mich zwar lockerer gemacht hat, aber mir keinen Gedanken an Wünsche und Träume, Probleme und dich, genommen hat.

Ich weiß nicht, woran es lag- aber irgendwo ist nun die Hoffnung, dass das schlechte so schnell vorüber geht wie dieser Abend- und dass ein Wunsch, ein Traum, wahr wird, irgendwann, irgendwie. Egal mit welcher Bedingung.