Actors of life.
Zeitberaubt und wortlos aufgehangen, erhangen, im Spiel der Unwirklichkeit.
Stimmbänder verzerrt und gekünstelt, Masken sind nur eine Kleinigkeit.
Laufe vor, gehe zurück, Alltäglichkeit und Vergangenheit.
Du bist Heute der, ich bin Morgen jemand anderes,
doch wer wir wirklich sind, das ist die große Heimlichkeit.
Maske ist Sicherheit,
seid ihr bereit?
Wenn wir jemanden ins Gesicht sehen, wie können wir uns da sicher sein, wer vor uns steht? Wie können wir annehmen jemanden zu kennen, ohne dass wir seine Gedanken wissen?
Wir wollen uns auf unsere Intuition verlassen, die innere Stimme ganz groß schreiben und erklären, dass alles nicht anders sein kann, wie es ist. Wie wir es sehen und auffassen zu meinen. Aber eigentlich, eigentlich können wir uns nie sicher sein. Wir gehen durch Welten der Täuschung, in der Schauspielereinen und Masken an der Tagesordnung stehen und der Blick in den Spiegel aufs Tunlichste gemieden wird.
Und wann immer wir jemanden begegnen, dann müsste uns klar sein, dass er dieselbe Botschaft mit sich trägt, wie wir auch:
Lauf vor der Wahrheit davon,
rette dich vor dir selbst.
Spiel das Spiel, aber sei nie du.
Denn du selbst hast schon längst verloren.
Wir sind nicht mehr als eine zurechtgebogene Form, denn die Wirklichkeit will keiner annehmen, weil man mit ihr zu schnell zu sehr zu Grunde geht.
Und Lügen waren doch schon immer die besseren, schöneren Wahrheiten, oder?
.
Das ist die Frage. Ist alles auf dem Blog echt und in der Welt tragen wir nur die Maske?
AntwortenLöschenIch glaube, die Grenzen verschwimmen schon ein bisschen. Denn ich für meinen Teil kann gutes Gewissens sagen, dass mein Leben wahr ist. Natürlich lüge ich, ich spiele mein Theaterstück.
Aber ist nicht auch mein Blog ein bisschen Lüge?
Vielleicht ist Lüge zu hart. Zu verurteilend.
Doch es ist nur eine Teilwahrheit.
Ihr Leser kennt die nette Lina, die bei Amnesty ist und kleinen Kindern Turnen beibringt, die all ihre Freizeit opfert und sich für die Schule einsetzt. Die Lina, die bald ihren vierten Austausch beginnt, die offen und tolerant und klug ist. Aber ihr kennt nicht die praktisch ungeeignete Lina, die durch die Klasse schreit, weil die anderen so dumm sind. Ihr kennt das Mädchen nicht, das hin und wieder fast aufgibt, weil es sich so verloren, wertlos und unzugehörig fühlt. Und selbst wenn ihr von diesen Eigenschaften wisst, wart ihr nie in der Rolle derer, über die ich mich aufgeregt habe. Ich bin wirklich nicht stolz drauf, aber ich weiß, dass meine Worte ebenso bissig wie schön sein können. Ich bin mir bewusst, dass ich streicheln und kratzen kann mit ihnen.
Und das sind die Wahrheiten, die der Blog versteckt. Ihr wisst viel, aber nicht alles.
Von daher ist die Frage, gibt es überhaupt eine Wahrheit?
Ist eine Welt voller Wahrheit überhaupt möglich?
Ich fange langsam an, es zu bezweifeln. Und frage mich gleichzeitig, ob das nicht auch irgendwie so sein muss.
Oder was meinst du?
Lina♥