Donnerstag, 29. März 2012

#32

I am halfway gone and  I am on my way.

Letzte kleine, niedliche Träume zerinnen zwischen meinen Fingern zu Sand, werden zu abgelegten, in Vergessenheit geratenen Wünschen,  deren Zahl nicht mehr als eine wage Dunkelziffer sein könnte, versuchte sie jemand zu zählen.
Menschen wiesen zu viel von sich, ließen ihre eigenen Träume zerspringen, nur um es dann zu bedauern, um plötzlich wie wild geworden auf dem Boden umherzukriechen und nach den einstigen Verlangen zu suchen, in der Hoffnung, dass man durch sie wieder einen längst erloschen Sinn fände.
Auch ich suchte so oft das fallen gelassene, ließ meinen Blick regelrecht in die Vergangenheit streifen, nur um zumindest die Erinnerung wieder zu spüren, dass Zuversicht existierte. Aber spätestens nach ein paar fast schon glückseeligen, ruhigen, Zufriedenheit bringenden Minuten kommt die Gegenwart zur Tür rein, winkt groß und blokiert die Sich in vergangene Stunden, damit mein Sein nicht entwischt, meine Gedanken fest hier verankert bleiben und jegliche Energie in den Kampf für den Weg nach vorne aufgebracht wird.
Doch so neidisch die Gegenwart an sich sein mag, ist die Realität doch das niederträchtigere  Geschwisterchen eben jener. Für manche mag es dasselbe sein- aber in meinen Augen lässt die Gegenwart doch hin und wieder den ein oder anderen Traum träumen, gar wahr werden, während Realität stest darauf bedacht ist, alle Fakten kalt auf den Tisch zu knallen, selbstverständlich ohne Rücksicht auf Verluste, Gefühle und Schwächen. Mit forderndem Blick durchdringt sie jede Fassade, ruiniert die beste Maske, wischt dir all die Lügen vom Gesicht, um dich dann vor dem Spiegel bloßzustellen. Da, das bist du, Monster! Du hässlicher Mensch, wie kannst du dir noch in die Augen schauen? So etwas Falsches, Schlechtes- Tod wäre das einzige, was du lohnend erhalten wirst.

Realität tut weh- und deswegen entflüchtigte ich den letzten Tagen der Gegenwart, staute die Gefühle zusammen in die kleinste Ecke und reiste regelmäßig in die Vergangenheit, nur um zumindest im Kopf die alten Zeiten aufleben zu lassen.
Ja, was war das schön.

1 Kommentar:

  1. Dein gesamter Blog ist atemberaubend.
    Deine Texten sind so wunderschön!

    allerliebste Grüße.

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