"DU HAST ETWAS BESSERES VERDIENT! NICHT MICH!", brüllst du außer Atmen, dabei mir deinen Zeigefinger auf den Hals tippend. Wutentbrannt und gleichzeitig scheinbar tief verletzt blitzen mir deine Augen entgegen, während ich beginne, mich aus meiner Schockstarre zu lösen. Was sollte das? Es war doch den ganzen Abend so gut gelaufen- und nun so etwas? "Ich... ICH WILL ABER NUR DICH!", schreie ich aufgebracht zurück. "Wieso verstehst du das denn nicht..."
Ich muss hier weg, abhauen, in die Menge stürzen, feiern. So tun, als ob nichts sei. Mein Blick erhascht dich noch gerade so, als du die Treppe hinaus ins Freie flüchtest, ein paar Freunde gleich hinterher, dir eilig nachstürmend. Was hast du denn nun schon wieder, was soll das denn? Ich habe dir doch versucht zu erklären, dass außer dir niemand für mich in Frage kommt! Ich ringe mit mir- soll ich euch folgen, einen Klärungsversuch anstrebend? Eigentlich muss ich doch genau das tun, um die Situation mit dir noch ein Mal zu retten!
Ich kämpfe mich aus der tanzenden Masse hervor, renne Richtung Ausgang, eine Freundin mir dicht folgend. "Hey, warte! Wenn du jetzt rausgehst, dann lassen sie dich nicht mehr rein! Es ist gleich nach 12...", ruft sie mir verzweifelt zu und zieht mich in die Nische, in der sich die Garderobe befindet. Wir lehnen uns gegen die Wand, sie schaut mich fragend mit einem musterndem Blick an, als ich beginne, ihr das Problem zu erklären.
"Oh...mh...Was, was willst du machen? Ich meine, wenn du rausgehst..."- " Egal!", unterbreche ich sie gehetzt, springe auf und schiebe mich am Eintritt vorbei. Ich muss dich finden, will mit dir sprechen!
Tatsächlich stehst du nicht weit vom Eingang entfernt, um dich herum die Schar deiner Kumpels, die dir beistehen wollen. Ich nähere mich euch vorsichtig, um dann einen Satz nach vorn zu machen und dich am Arm zu packen, dabei versuchend, dich zur Seite zu ziehen. "Ich will mit dir reden, sofort!", sage ich noch immer aufgeregt und ebenso verwirrt über dein schräges Verhalten, doch einer deiner Kumpels kommt dir zur Hilfe, zerrt an deinem anderen Arm. "Nein, du redest nicht mit der, du brauchst die nicht!",versucht er dir nahezu herrisch einzuflößen. "Nur... nur 5 Minuten, warte doch... ich...", stotterst du unsicher, als dich dein Kumpel mit einem endgültigen Nein losreißt.
Ich stehe einfach nur da, ahnungslos, was zu tun sei. Mein Kopf fühlt sich leer an, nur ein Stechen im Herzen macht sich bemerkbar. Ist es vorbei, hat er es...beendet? Ich streife durch die Nacht, lasse mich kurz auf einer Bank nieder, um mich anschließend mit Bekannten wieder zu den Feiernden zu gesellen. Ich stürze mich in die Menge, trinke, lache, rauche, rede; amüsiere mich, blende Gefühle aus. Und du- stehst daneben und tust es mir gleich.
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