Montag, 3. Mai 2021

 Der Schmerz ist brachial, er zersplittert mein Herz in unzählbar kleine Stücke. Wäre es nicht gefangen in meinem Brustkorb, lägen die Teile überall im Raum. Es tut so weh, dass mein Kopf gar nichts anderes mehr denken kann. Worauf soll man sich auch konzentrieren, wenn man gerade innerlich zerfetzt wurde? Ich habe das Gefühl, innerlich zu verbluten. Und ich würde so gerne alles rausschreien, bitterlich wehklagen, aber wer ist da noch, der mich hört? Wer ist da noch, der mich versteht? Wer ist da noch, der mich hält? 

Ich fühle mich so zerbrochen, dass ich nicht mal weiß, wie ich noch einen Schritt vor den anderen setzen soll. Mein Leben ist ein schwarzes Chaos mit meiner Arbeit als einziger Konstante. Meine Schichten sind der letzte Zeitvertreib, der mir kurz einen Anschein von Normalität gibt. Aber sobald alle Aufgaben abgearbeitet sind und ich alleine daheim in meinem Bett liege, fängt es wieder an, weh zu tun. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen mein Herz bricht jeden Tag aufs Neue. Wüsste ich nicht um die zerfetzten Teile, würde ich meinen, sie zersplittern immer mehr. Aber eigentlich geht das nicht, oder? 

Aber vielleicht ja doch. Der Schmerz kommt ja schließlich auch immer wieder neu. 

Ich glaube, ich brauche jemanden, der mein Herz flickt. Ich finde meine Teile nicht mehr und ich habe keine Kraft mehr, einen Verband drumzuwickeln. Für einen Druckverband muss man stark sein.

Wie lange kann man kaputt sein, ohne zu sterben?


1 Kommentar: