Sonntag, 21. Februar 2021

 Struggling.

Mein Jahr begann voller vielversprechender Neuanfänge und mündete im Chaos. Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte, all das Geschehene noch wortgewandt zu verpacken. Hoffnungslos hoffnungsvoll machte ich denselben Fehler wie schon Jahre zuvor und stürzte mich in neue Gefühlswelten. Es war kein einfacher Seegang, aber ich genoss den herben Wind und die aufschäumende Gischt. Denn immerhin war ich doch noch nicht zwischen den Trümmern meines Lebens untergegangen, irgendein Lebenswille klomm in mir und trieb mich an die Wasseroberfläche. Als ich das erste Mal wieder Luft schnappte, stellte ich fest, dass da noch viel vor mir lag. Und schaute in Augen, die mich gefangen hielten, die mich über Wasser hielten. Leider waren auch sie keine Rettungsweste, egal wie ich darauf hoffte und betete. In diesem tobendem Meer an Gefühlen glaubte ich, endlich mein Glück verdient zu haben. Und doch irrte ich. Mir war noch kein Halt vergönnt, solange in den Wässern meines Herzens ein dunkler Hafen ohne Hoffnung lag. Wenn ich loslassen hätte können, hätte ich dann meinen Anker gefunden? Vermutlich nicht. Denn mal ehrlich, wer sammelt schon gerne Treibgut? 

Und so bin ich immer noch hier. Gefangen zwischen den Gezeiten von Gestern und Heute, vielleicht zum Ertrinken verdammt. Aber immerhin gab es einen Hauch von Schönheit zwischen der Tristesse der rauen See. Irgendwo gab es graue Augen, die mir mit ihrer Ehrlichkeit einen Schwimmreif auswarfen. Auch wenn mein Griff danach zu stark und verzweifelt war, tut es gut zu wissen, dass da jemand war, der zumindest einen Teil meines Lebens mit mir gesegelt wäre. Selbst wenn ich jetzt untergehe.

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