Mittwoch, 17. August 2016

 Es ist gegen Abend, als ich wie üblicher Weise in meinem Bett liege, mich ein bisschen durch das Internet klicke, während mich irgendwelche Melodien dazu begleiten. Meistens deutschpop, nicht nur weil ich es besser verstehe, sondern weil es immer so herrlich das sagt, was ich denke. Oder fühle. 
Gewissermaßen sind die Playlisten auf Spotify zu dem Soundtrack zu meinem Leben geworden. 
Plötzlich ploppen Hochzeitsbilder vor mir auf. Nicht irgendwelche, sondern von Leuten, mit denen ich noch vor knapp einem Jahr fast jedes Wochenende unterwegs war. Vor einem Jahr, als meinem Herz noch an einen rustikalen, abgespaltenen Ort gehörte. Dorthin, wo der Rausch des Geldes und die Aufstiegslust niemanden führte. Sondern das Herz. 
Ich fühle mich wie ein ungewünschter Zuseher. Als würde ich im falschen Film zur falschen Zeit sitzen, das Genre und die Schauspieler passen mir irgendwie nicht. Nicht, dass ich groß wählerisch wäre...aber wenn einem alles so vertraut vorkommt, ist "außen vor" zwar klar genug, um richtig zu sehen, aber doch nicht der richtige Platz. Ich wäre gerne auch eine Protagonistin oder zumindest eine stille Statistin. Ich hätte irgendwie gerne Teil an dem Film, der da läuft. 
Aber stattdessen flackert er weiter munter vor mir, tausend bekannte Gesichter. Alle lachen sie, den anstrengenden, dramatischen Handlungsteil schon hinter sich. Es hat sich irgendwie alles zum Guten gewandt, nachdem ich das Schauspiel verlassen haben.
Es bleibt seltsam für mich, selbst als ich das Fenster schließe und der Abspann schon vorbei ist. Nicht, dass ich eifersüchtig wäre auf die, die meinen Platz eingenommen hat. Aber irgendwie fehlt es mir doch, dort zu sein, an der Stelle, an der mein Herz so lange am rechten Platz war. 

Wenn dieser Film einen Namen hätte, würde ich ihn Wehmut nennen.
Weil auch, wenn man mutig war und vorangegangen ist, 
das Herz manchmal weh tut.

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