Mittwoch, 5. Februar 2014

#152

Who are you?

Ich versuche dir in die Augen zu schauen, aber du weichst meinem  etwas beklommen Blick aus. Sowieso gilt deine Aufmerksamkeit heute und die ganze letzte Zeit anderen Dingen. Prioritäten verschieben sich eben. Manchmal. Und in diesem Fall zu meinem Unbehagen. 
Wie ein drittes Rad am Wagen bahne ich mir an deiner Seite den Weg, versuche mich gegen Entfernung, Eifersucht und Selbsthass zu behaupten, um für dich eine angemessene Lebenspartnerin zu sein. Aber je mehr ich versuche, anders zu sein, umso mehr bin ich doch, was ich bin. Starr, gefangen von meinen täglichen Automatismen meiner Psyche. Viel zu anhänglich bange ich um Geborgenheit, Anerkennung und vor allem deine Liebe. Doch weil ich bleibe, wozu mich meine Erfahrungen formten, entgleitest du meiner Hand. Tag für Tag scheinst du weiter weg zu sein, selbst wenn uns kaum Räumlichkeit noch trennt. Du flüchtest in deine Gedanken oder den Alltag, Hauptsache weg von mir. Vielleicht stimmt es nicht, doch meine Gedanken wirbeln wie üblich einen ganzen Gefühlssturm auf, der mich der Rationalität entfähigt. Zweifel und Angst bestimmten mich, regieren alt bekannt, stürzen mich in meine Abgründe, sorgen für eine Instabilität, der ich nicht gewachsen bin. Obgleich ich Zeichen gebe, meine Hilflosigkeit andeute, scheinst du nicht zu begreifen, um was es geht. Pauschal werden meine Tränen mit kalten Worten abgewiegelt, hinfort geredet, es ist ja alles gut. Aber alles tut weh, es schmerzt, diese Distanz, diese Abwendung, gleichsam einer schroffen Abweisung. Deine Nerven halten mich nicht aus, ich bin nicht tragbar- und doch meinst du mich zu lieben. 
Liebe. Ein so großes Wort. Und ein so unbändiges Gefühl.
Dieser Tage schmerzt sie mir so oft, weil sie mich zwingt, deine Nähe zu wünschen, mich an dich zu klammern, abhängig von dir zu sein. Am liebsten würde ich meinen rationalen Teil über diese große Gefühlswelt, über jede Emotion stellen, aber ich bin dessen nicht fähig.  Und so muss es weh tun, richtig weh. Und was ist mit dir?
Wir sind zu weit entfernt, in jeder Hinsicht, als ob ich deine Lage noch einschätzen könnte. Ungewiss was du denkst, treibt mich meine Unsicherheit in tödliche Neugier. Ich finde zu viel heraus, bekomme ein Bild von dir, das ich nicht mehr einordnen kann, weil es schlichtweg nicht passt.
Und am Ende meine Angst, meiner Zweifel und Eifersucht, am Ende jeder Recherche bleibt nur die Frage, wer du wirklich bist. Ob ich dich überhaupt kenne, irgendwie.
Denn Schein trügt und blindes Glauben hat mich oft eines besseren belehrt.

Es tut mir Leid, wenn ich nicht die Richtige bin, 
wenn ich nicht in dein Leben passe, weil ich zu komplex bin.
Aber du wirst nie jemanden finden, der dich mehr lieben würde, dessen bin ich mir sicher.
Bitte komm zurück, 
überwinde die Kluft,
lass aus zweien wieder eins werden.

"Ewig wie's die Sterne gibt,
glaub daran, wirst du geliebt."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen