Mittwoch, 16. Oktober 2013

#146

Unbridled desire.

Wir stehen uns in der Küche gegenüber, starren uns lauernd an und warten auf eine Reaktion des Gegenübers. Plötzlich erhasche ich in deinem Blick den Funken eines gefassten Entschlusses und ahne mehr denn je, dass auch dein sich abzeichnendes Grinsen nichts Gutes vorhersagt.
Ehe ich es selbst kaum begreifen kann, fässt du mich mit beiden Händen, schüttelst mich sanft, und doch ein wenig grob durch und fügst deinem Tun ein gezischtes "Du kleines Zickchen" hinzu. Ich starre dir entgegen, versuche Ausdruckslosigkeit zu wahren und meine Wut nicht durch deinen Anblick zu verlieren. 
Aber es ist so schwer, sauer zu bleiben, wenn man in diese braungrünen Augen schaut.
Kaum konnte ich mich erholen und meine beleidigte Miene erneut aufsetzen, stürmst du nahezu erneut zu mir, umschließt mich diesmal mit deinen starken Armen und versuchst, mir mit deinem Mund einen Kuss aufzudrücken. Doch ich weigere mich, zapple gegen deinen fester werdenden Griff und wehre mich gegen dein Begehren. So einfach mache ich es dir nicht, ich bin schließlich enttäuscht, verletzt, gekränkt.
Ohne mit der Wimper zu zucken stemmst du dich gegen mein Ankämpfen und schließlich spüre ich im Rücken die kalten, hölzernen Küchenschränke. Dein Körper presst sich an den meinen, nimmt mir jede Ausweichmöglichkeit, während du deine Hände zu Seiten links und rechts meines Kopfes positionierst. Du lachst, und deine neue, herrlich dominante, freche Art  beeindruckt mich, aber sie genügt nicht, um mich aus der Reserve zu locken. Ich ahne schon vorher, dass du nicht davon ablassen wirst, mich mit aller Gewalt zu küssen und winde mich so gut es geht unter deinen Versuchen, dich mir mit deinen Lippen zu nähern, hinweg. Ohne dass ich es jedoch will, muss ich genauso grinsen wie du- dieses Spiel gefällt mir. 
Während wir beide unsere Ziele erreichen oder unseren Standpunkt verteidigen wollen, drängen wir uns zu den Küchentheken, denen ich alsbald halb liegend zum Opfer falle. Mein Rücken schmerzt etwas, aber deine bestimmende Art macht mich an.
Auf eine Weise, wie ich es nicht verstehe, will ich mehr von deinem forderndem Verlangen, das dich plötzlich so zügellos macht.
Unsere kleine Rauferei setzt sich schließlich noch auf dem Boden und der Küchenbank fort, bis du dir mit deinem unwiderstehlichen Schmollmund und dem Hundeblick mein Herz zurückerobert hast.
Ich kann dir nicht länger böse sein, kann diesen Streit nicht länger andauernd lassen.
Und so neige ich mich zu dir, hauche einen Schmatzer auf deine Wange und entschuldige mich reumütig.
"Tut mir Leid, Baby!", flüstere ich dir ins Ohr, während du mir im selben Moment liebevoll über den Kopf streichst. "Mir auch Schatz." 



1 Kommentar:

  1. süß, wie verliebt du klingst, sturkopf :D
    es scheint gut zwischen euch zu laufen, oder? :)

    ich glaub' eher, dass das schlimmer ist. ist es immernoch so extrem?
    ich weiß, dass du wenn es drauf ankommt immer für mich da bist und ich hoffe, ich bin es auch für dich.
    tut mir leid, dass ich erst so spät antworte.

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