Dienstag, 1. Oktober 2013

#145

Looking at these little bitches turn you to the man, 
you never want to be.

Wie durch Zufall fixieren meine Augen diese eine Stellen, diese eine verzeichnete Internetadresse, und kaum hat mein Kopf das Buchstabengemisch, das Satzgefüge übersetzt und verstanden, wird mir schlecht. Ich schließe verletzt die Augen, schmecke die bittere Galle meine Kehle hochsteigen und spüre das Rasen meines unruhigen Herzes. Angst, Ekel und Enttäuschung mischen sich zu einem neuen, explosiven Schmerz in jeder Faser meines Körpers. Was habe ich da nur gelesen? Was hat er nur getan?
Zufrieden lächelt mein Monster mich an. 
"Ich wusste es, er ist wie alle anderen auch. Kleine blonde Nutten, darauf stehen sie doch !", trällert es in schrägen Tönen triumphierend, während mein Verstand am blutenden, heulendem, kreischendem Herzen zerrt. Letzteres scheint so aufgebracht, so gefühlsbestimmt, dass es den Takt, den Puls des Lebens irgendwie verloren hat und irgendwie schlägt, mühevoll, atemlos, am Boden zerstört. 
Aufgeregt klappe ich den Laptop zu, verfrachte meinen aus der Fassung gebrachten Körper auf das kleine schmale Bett und starre der schrägen Wand entgegen. Vielleicht habe ich das alles nur geträumt, vielleicht schlafe ich und nichts ist wahr, was ich gerade erlebe. Bestimmt. 
Aber mein Herz schreit gegen den Wunschgedanken an, wimmert tief verletzt so laut, dass bald schon Taube das Hören wieder lernen würden. Grauenvolle Töne- das Zerreißen einer Hoffnung, das Zerspringen eines Vertrauens- hallen in meinen Ohren wieder und zwingen mich, die Augen auf die Wahrheit zu richten. Es war so. So und nicht anders.
Schmerzerfüllt rolle ich mich zusammen, fühle mich abgestoßen, überflüssig, ungenügend, schlecht und unbegehrbar. "Das liegt alles nur an dir",säuselt der schwarze Fleck in meinem Kopf, "du spielst doch gar nicht in seiner Liga. Wie konntest du glauben, die Einzige für ihn zu sein? Wie konntest du glauben, für einen Menschen wie diesen alles zu sein? Wie konntest du glauben, dass er dich liebt?"
Ich zucke die Schultern, fühle Wellen der Wut und der Trauer gegeneinander klatschen, während mein Herz immer noch laut und schnell trommelt, als steu're es dem Untergang entgegen. 
Alles in mir zuckt, bebt und stürzt, verliert sich in Abgründen und zerschellt an der bitteren Realität.
Und diese Realität ist so bitter, dass sie niemand schön reden kann.

Denn ich reiche einfach nicht. Niemals.

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