#99

Now, not even our eyes would wander to each other.

Wenn wir uns wiedersehen würden, wäre da nur ein Loch in der Luft, wo wir einst verbunden waren. Da wäre das schwarze Nichts, das den Platz der Gemeinsamkeit eingenommen hat, da wäre alles, nur nicht das was vorher war. Wir wären nicht mehr da.

Manchmal sitze ich still da, denke vor mich hin, denke so schnell, dass sich meine Gedanken überschlagen und dann bin ich plötzlich wieder bei dir, sehe die Dinge, wie sie waren, wie wir sie liebten und dann, ganz klammheimlich, fange ich an dich zu vermissen. Dein Lachen, unser Lachen, die Zeit, unsere Zeit, wir- alles fehlt mir so sehr. In diesen winzigen Momenten, in denen die Wahrheit sich mal wieder Eintritt in meine sonst so gute Lügenshow verschafft hat, würde ein kleiner Teil von mir sofort alles abbrechen, das Kostüm vom Körper reißen, die Masken abspülen und dann, ganz unversonnen, zu dir hinrennen, mich entschuldigen, wofür auch immer, dir um den Hals fallen und dir beteuern, dass du immer diesen einen Platz haben wirst. Immer die beste Freundin, egal was war und sein wird. Egal, ob ich das für dich nie war oder schon lange nicht mehr bin.  

Aber diese winzigen Augenblicke tun auch so sehr weh, dass ich weiß, dass nichts, aber auch gar nichts, das verändern wird, was geschehen ist. Dass keine Tat uns wieder zusammenbringen kann und kein Wort das Zerbrochene zuammenfügen kann.

Wir werden ewig in diesem Trümmerhaufen sitzen, aber ich werde die einzige sein, die sich immer noch an den Scherben schneiden wird.

Denn du fehlst mir, jeden Tag.