Sonntag, 16. September 2012

#96

Hopeless but hoping.
Loveless but loving.

Es gibt nicht das große Ganze, das Vollkomme, das Schöne, das Perfekte in einer Beziehung. Es gibt nur kleine hässliche Bruchteile, die ein jeder Mensch inne hat und die dann mit Gefühlen in Einklang gebracht werden, die zu einem Band werden, das erst so niedlich aussieht, als würde es ein süßes Geschenk zusammenbinden. Aber das Einzige, was das Band wirklich bewirkt, ist Freiheitsberaubung. Eine Enge, die dich dazu zwingt an einen Menschen gekettet zu sein, den du erst nach Monaten richtig kennen lernst, dessen Tiefen dir nur nach Verstreichen der Zeit bewusst werden. Du lebst mit einem Fremden Seite an Seite, Haut an Haut, und egal wie vertraut dir der Anblick ist, du weißt, dass es etwas gibt, das du nicht kennst.
Die Zweifel rütteln hier und da an deinen Gefühlen, aber dennoch zerschneiden sie nicht das Band, das dich bindet. Viel eher zieht es das Band noch zusammen, schneidet dir ins Fleisch und drückt dir erbarmungslos die Luft ab. Das Einzige was du noch spüren kannst, ist Schmerz. Schmerz und von Zweifel durchgerüttelte Gefühle.

Und während du dahinsiechst unter dem aufgezwungenem Band der Zweisamkeit, fängst du an, deine Gefühle wegzuschieben, sie wegzuwerfen. Immer weiter lässt du sie in das schwarze Nichts rutschen, schubst sie gar hinein, nur um einfach nichts mehr zu fühlen. Du stumpfst ab, wirst kalt und vergisst gar bald was war, dein Band, deine Gefühle, alles. Und während du so dahinvegetierst und in einem tranceartigen Zustand lebst, überlebst, verändert sich dein Gegenüber, der Zweite im Bande. Deine Augen nehmen aber nicht mehr wahr, was geschieht, nur noch das, was sie sehen wollen. Dein Kopf verweigert das Denken über irrationale Dinge, deine Ohren wollen so gut wie taub sein, wenn es um etwas anderes geht, als du hören möchtest. Du träumst, du lebst irgendwo im Nirgendwo, aber nicht mehr im hier und jetzt.

Und dann wirst du aus allem herausgerissen.


Deine Augen vor Entsetzen geweitet, spürst du wie deine Routine entgleitet, weil da etwas vollkommen Neues ist. Jemand vollkommen Neues.
Der, den du nicht kanntest, dessen Anblick für dich nur eine gewisse Vertrautheit und Sicherheit darbot, wehrt sich nun mit plötzlicher Intensivität gegen das Band, gegen dich. Er will dich nicht mehr...oder doch? Du schaust ihm hilflos ins Gesicht, aber dort findest du nicht mehr, als auch in dir selbst. Ratlosigkeit, Angst, kaputte Gefühle, viel zu viel. Wo soll man hin, wo kann man allein sein? Wir wollen raus, wollen weg- und doch auch nicht. Wir kennen und doch...irgendwie. Wir sind uns vertraut, wenn auch nicht ganz.

Niemand will Entscheidungen fällen, keiner will den Henker spielen- aber jeder reißt sich um den Opferplatz. Fast schon streitend wirft jeder mit verletzenden Worten um sich, zeigt schmerzlichste Gefühle und will nicht der Böse sein, obgleich jeder mit gezückter Schere hinter dem Rücken bereit steht und jederzeit dazu bereit wäre, das Band zu zerschneiden, was verbindet und beengt.
Aber wer wird es tun?
Du oder ich?
Ich 
oder
Du
?

9 Kommentare:

  1. Wunderbar geschrieben. :*

    Ich habe dich getaggt, Herz. ♥

    http://thishurtslikehell.blogspot.de/p/9-taggs.html

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  2. Du schreibst so schön! :o:-)

    Ich hab dir einen Award verliehen. Vielleicht hast du ja Lust mitzumachen :)
    schau einfach auf meinem Blog vorbei :-*
    http://selinabambina.blogspot.de/

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  3. ich lese deine Texte total gern! ich mag es sehr, wie du schreibst! :)
    liebe grüße! :-*
    http://youngblood-pia.blogspot.de/

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  4. Das ist kein Problem. :)

    Bleib du auch stark, stark wie ein Fels.

    xoxo

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  5. natürlich ist es nicht schlimm und ich bin auch nicht sauer.
    ear wahrscheinlch kein guter tag.
    es wäre nicht falsch!
    vergleich nie deine probleme mit anderen, deine probleme sind ernst zu nehmen, auch wenn du es nicht so siehst ..

    du aber auch, ja? :)

    dankeschön, hab es aber wieder was verändert :* :)

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  6. * und hevor ich es wieder vergesse .. ich liebe deinen header *-*

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  7. müssen wir wirklich, aber ich bin fast immer nur mit dem handy on um zu gucken ob wer was geschrieben hat, sonst bin ich kaum da.
    schule dauert auch immer ewig lange und da bleibt keine zeit.

    eigentlich ganz gut.
    er ignoriert mich zwar und würdigt mich keines blickes, aber mich interessiert es nicht mehr.
    gegenüber ihn und allen die über mich lästern ist eine kälte.
    sie interessieren mich einfach nicht mehr.
    ich hab eine menge selbstvertrauen in mir gefunden.
    ich bin dabei meinen weg zu finden und bislang ist er ganz gut.

    ich mach seit drei wochen ein freiwilliges sozialpraktikum in einer grundschule als betreuerin und ich hätte nie gedacht, dass mir die arbeit mit kindern so viel spaß machen würde.
    es ist toll da.

    und was gibt es bei dir so? (:

    ja, danke, dein design mochte ich eh schon immer :* :)

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  8. Du schreibst so wundervoll! ♥
    Ich hab dich getaggt. :) - http://kristallgefluester.blogspot.de/p/tags.html (Das oberste.)

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  9. nicht schlimm, kannst ja nichts für.
    danke :*
    ja, das klappt immer noch.
    alle freuen sich für mich wenn ich glücklich bin - auch manche mit denen ich kaum was zu tun habe ..

    klingt ja nach einem spannenden leben :D
    und wenn du es in worte fassen kannst, wird es bestimmt auf deinen blog stehen ..

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