Mittwoch, 18. April 2012

#47

It just goes down

Siehst nicht wie ich falle,
ergriffen von Melancholies Kralle,
spürst nicht wie ich empfinde,
während ich mein Sein schinde,
hörst nicht meine stummen Rufe,
beklommen auf Hilfesuche,
sag mir- was denkst du dir?


Ich werfe dir einen frostigen Blick zu, während du immer noch dabei bist, dich selbst zu bedauern und auf katastrophale Art den Kopf hängen lässt, damit dir jeder deine schlechte Laune auch wirklich anmerken kann. Irgendetwas sagt mir, dass es nicht mehr so weiter gehen kann, dass möglicherweise wieder alles davor ist, zu zerbrechen, obwohl doch jeder nur das Beste wollte- aber es funktioniert einfach nicht mehr , wir drehen uns jämmerlich um die eigene Achse.
Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie du zu mir herüberlinst und scheinbar kontrollierst, wie ich mich verhalte, aber ich stehe weiterhin kerzengerade in unserem kleinen, allmorgendlichen Kreis an der Bushaltestelle, einen guten Meter Abstand wahrend."Ich werde nicht zu dir hingehen, ich bleibe stur. Du kannst nicht mit mir machen, was du willst!", denke ich, dabei immer noch gereizt, als ich mir deine Worte in Erinnerung rufe, die mich zu einer Entscheidung zwingen sollten, ihr Ziel dabei aber merklich verfehlten. Stattdessen trafen sie einen wunden Nerv , der sich aufs schmerzlichste dehnte und dann kurz vor dem Zerreißen war. Die Folgen davon stehen mir noch deutlich ins Gesicht geschrieben; Stimmungsschwankungen, extreme Gereiztheit und die bekannten Wellen von Vorwürfen überrollen mich, ergreifen eigenmächtig meinen Körper, um ihn mit starker Gewalt in das Meer der Melancholie zu treiben, mich versinken zu lassen. Zwischen all den schwarzen Schatten jedoch, blitzt ein kleines Stück Metall mit der Aufschrift: Ich helfe dir. Ob es vertrauenswürdig ist? Zuverlässig?
Eine kleine Stimme erhebt sich, flüstert leise, dass es der falsche Weg sei, doch noch bevor sie erneut ansetzen will, verstummt sie. Mein Retter hatte schon längst Besitz ergriffen, hatte mich mit Wucht überfallen und kennzeichnete seine Hilfe-zwei rote Linien schmücken mein Bein, klein und versteckt unter Stoff. "Es ist zu spät, um es rückgängig zu machen, aber wieso sollte ich es bereuen? Ein Schnitt oder entgegenkommende Unverständnis- beides verletzt. Kein Grund, sich eine andere Entscheidung herbeizusehnen", schießt es mir durch den Kopf, obgleich ein Teil von mir´weiß, dass es falsch war.
"Wann tu' ich schon das Richtige..."
Lächelnd stehe ich immer noch an der Bushaltestelle, vertiefe mich mit anderen in Gesprächen, während dein Trauerblick derselbe bleibt. Erst als der erste Bus kommt, lockerst du dich ein wenig, versuchst zu mir zu kommen, doch ich will die Distanz beibehalten. Enttäuscht weichst du zurück, im Selbstmitleid badend. Am liebsten würde ich dir ins Gesicht schreien, dass du kein Recht hattest, mich zu einer Entscheidung drängen zu wollen, wenngleich du selbst nicht bereit bist, etwas zu ändern. Dass es unfair war, mich vor eine Wahl zu stellen, wenn du selber nicht wählen würdest. Aber ich schweige und schaue dir dabei zu, wie du unverändert dastehst und mitleidig drein blickst. "Schade, dass ich kein Mitgefühl aufbringen kann", überlege ich ironisch.


Rein informell, ich habe am Design rumgebastelt und hoffe, dass es euch gefällt. Für meinen Header habe ich ein Bild von einem Blog verwendet, den ich anbei verlinke, da das eine ausdrückliche Bitte der Blog-Autorin ist.

that [unreliable] girl

3 Kommentare:

  1. Dein Header und das Bild sidn toll.

    http://spruso.blogspot.com/

    AntwortenLöschen
  2. Schön!:)
    http://lara-ira.blogspot.de/2012/04/hey-sexy-boy-set-me-free-dont-be-so-shy.html

    AntwortenLöschen
  3. Dein Header ist so toll. ♥' Genauso wie du.

    xoxo, Jasmin.

    AntwortenLöschen