#40

Something bad, it sits in my head.

Verloren,

zwischen Tag und Nacht,

ausgekotzt,

in der dunkelsten Minute,

gebrochen,

als die Realität zuschlug,

geschnitten,

weil Melancholie mich verschluckte,

versagt,

da die Sucht mich einnahm.

" Seit dem ihr wieder da seid, herrscht schlechte Laune!", wirft mir meine Mutter in schneidendem Ton vor, beinahe schon schreiend. Ignoriere das, schluck es runter. " Das hat doch gar nichts damit zu tun!", fauche ich wütend zurück, "es geht verdammt noch einmal darum, dass du nichts in meinem Zimmer zu suchen hast, wenn ich nicht da bin... Ich meine, vor allem meine ganzen Schulsachen auszuschütten, so etwas regt mich auf!" Blitzend schaue ich meine Mutter an, deren scharfen Augen mich ebenso mustern. " Ach, als ob du dich an irgendetwas halten würdest, Fräulein. Du gehst doch auch immer an meine Sachen, ohne zu fragen!" Verständnislos senke ich den Blick, versuche nachzuvollziehen, was ich falsch gemacht haben könnte, wann ich mich dementsprechend verhalten haben sollte. Nichts- nein, ich war stets tadellos gewesen und hatte meine Mutter immer gefragt, bevor ich mir etwas geholt hatte. " Also bitte, du weißt doch ganz genau, dass das nicht stimmt. Wann soll ich das zuletzt gemacht haben, hm?", frage ich meine Mutter kritisierend, wobei dieser endgültig die Sicherung durchbrennt. " Meine ganzen Pinzetten, na wo sind die wohl? Die hast du dir alle genommen, ständig, und jetzt sind sie weg! Wenn du schon solche Prinzipien verlangst, dann halte dich selber daran!", keift sie überheblich und verletzend. " Mama, entschuldige, aber ich habe meine eigene Pinzette, wieso sollte ich deine nehmen? Das ist irrsinnig! Davon abgesehen, wenn du was in meinem Zimmer gesucht hast, hättest du mich einfach anrufen und fragen können!", bringe ich spitz hervor. Die Atmosphäre ist gespannt, die Luft scheint fast Funken sprühen zu können, während meine Mutter in ihr altes Muster verfällt und oberflächliche Vorwürfe in den Raum wirft, darauf hoffend, dass irgendeiner die richtige Stelle trifft, damit sie ihren Frieden wieder haben kann.

Tatsächlich fühlt sich jedes Wort wie eine scharfe Messerklinge an, die sie mir auf die Haut drückt, doch ich knicke nicht ein, nicht vor ihr. Explosionsartig erhebe ich mich, schreite zügig aus dem Raum und breche im Bad zusammen. Klingen, wo sind die verdammten Klingen?

Meine Hände öffnen zittrig den Spiegelschrank, durchkramen jedes Fach, und werden letzten Endes in einer Schublade fündig- kleine, fast quadratische Metallstücke liegen glänzend in meiner Handfläche, während mir die Tränen vom Gesicht strömen, pausenlos zu Boden tropfen.

Ein Schnitt, ein zweiter, und auch ein dritter zieren nach kurzer Zeit meinen Arm, gleichen Katzenkratzern und sind doch anders. Erleichtert lasse ich mich gegen den Badewannenrand sinken, spüre wie das Blut den dünnen Stoff meines Cardigans benetzt. Sind nur ein paar Tropfen, sieht keiner.