Sonntag, 3. Januar 2021

 This is Goodbye.

Zittrig schweben meine Hände über der Tastatur. Ich weiß nicht so recht, wie ich das hier anfangen soll. Noch weniger habe ich eine Ahnung, wie es enden wird. Aber im Prinzip ist das auch egal, denn es ist sowieso schon alles vorbei. Du hast mich ausrangiert, weil ich dir nicht mehr gepasst hab. Weil all meine Mühe und Liebe nie genug war. Und jetzt sitze ich vor einem Scherbenhaufen, der einst mein Leben war. Freunde sagen mir, es geht weiter. Ich muss mich nur anstrengen und durchhalten. Sie raten mir, eine neue Wohnung zu suchen und neu anzufangen. Dass ich dazu nicht mehr die Kraft habe, nehmen sie nicht ernst und stempeln es als theatralische Überreaktion auf eine Trennung ab. Aber sie leben nicht denselben Schmerz und wissen nicht, wie tief das schwarze Loch ist, in das ich gestürzt bin. Ich kann so nicht mehr weitermachen, ich will nicht die nächsten Jahre meines Lebens traurig sein. Denn seien wir mal ehrlich...wer weint sich gerne und freiwillig in den Schlaf und wacht am nächsten Morgen mit Tränen auf? Klar, Zeit kann alle Wunden heilen. Aber man lernt nie zu vergessen. Und das ist keine Übertreibung, ich hab es doch selbst schon mal erlebt. Meine erste Liebe hat mich verwundet und trotz dessen hat sie immer noch einen Platz in meinem Herzen. Meine zweite Liebe hat mich nun zerschunden und wird immer bei mir bleiben. Ich denke nicht, dass ich jemals wieder mein Glück finden kann. Und vermutlich will ich es auch nicht. Denn am Ende sind alle Mühen vergebens und das große Disney-Happy-End ist nur eine Illusion gewesen. Es gibt nichts, das für immer bleibt. Und wieso sollte ich es dann tun? Meine Freunde sagen, ich hätte noch so viel vor mir. Einen tollen Job, eine schöne Wohnung. Aber das alles ist Nichts im Vergleich zu dem, was ich hätte haben können. Es bedeutet mir nichts. Denn Arbeit und Reichtum sind keine Antriebe, die eine kaputte Seele heilen, geschweige denn am Leben erhalten. Ich will nicht mehr weitermachen. Und es tut mir Leid um alle, die deswegen traurig sein werden. Aber ich kann nicht mehrere Jahre traurig sein und nur für andere weiterleben. 

Ich weiß noch nicht wann und wie. Zuerst muss ich meinen Katzen ein gutes Zuhause finden. Und außerdem habe ich auch Angst davor. Aber ich schätze das ist normal. Und noch mehr Angst habe ich schließlich vor dem Leben und dem andauernden Schmerz. Vor dem Gefühl, dass meine Welt stillsteht, während sich deine längst weiterdreht. Ich habe Angst davor, dich glücklich werden zu sehen und mich noch mehr wie eine Versagerin fühlen zu müssen. Denn das bin ich doch, auch wenn ich es nicht wahrhaben will. Wenn keine Mühe reicht, die Liebe nie groß genug war...dann hat man zweifelsohne versagt. Es tut mir Leid. Du warst mein Leben. Und auch wenn es selten so schien, war ich glücklich dich zu haben. Ich wünsche dir das Beste für deine Zukunft.


Goodbye.

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