Mittwoch, 7. August 2013

#141

Lost in you.
Lost with you.
Lost you?

Tanzende Lichter auf zuckenden Körpern, ohrenbetäubende Musik bestimmt den Takt des Herzschlags. Wir lachen, wir trinken, wir bewegen uns in neuen, alten Rhythmen und vergessen die kalte Welt da draußen für einen Abend. Vielleicht auch für eine Nacht.
Während die Zeit für uns stehengeblieben ist oder allenfalls langsam hinter uns her schleicht, dreht sich der Planet dennoch schneller, zieht uns mit, einem neuen Tagesanbruch entgegen.
Und da, zwischen Tag und Nacht, zwischen tanzenden Lichtern, zuckenden Menschen, ohrenbetäubender Musik und Alkohol. zwischen Freunden und Fremden, da fand ich dich.
Ich sah hinauf, in dein schönes Gesicht, in deine unfassbaren, warmen Augen und nur für einen Moment stand tatsächlich alles still. Selbst die Welt draußen, die nur in die letzte Ecke des Kopfes geschoben worden ist und still rebelliert hat, verpuffte. Alles war weg. Aber du warst da.


Dieser eine Moment liegt nun lange zurück und aus dem "Du" und "Ich" ist ein "Wir" geworden. Schneller als uns damals lieb war, hatten unsere Herzen zueinander gefunden und es hatte einfach "Klick" gemacht, ohne der Vernunft einen Augenblick der Überlegung gegeben zu haben. Zusammengekettet, ein Herz, eine Seele. Irgendwie, auch mit Differenzen, Hand in Hand über jeden Stein, über jeden Berg, durch jedes Tal, durch die Wüste und den Ozean. Hauptsache zu zweit.
Manchmal.
Aber die Zeit stiehlt uns die Verbundenheit, macht aus der blühenden Liebe nicht mehr als ein kurzes Theaterstück, das man sich dennoch immer mal wieder ansieht. "Bitte noch mal wiederholen, es war so schön!", rufen unsere Herzen begeistert, während die kalte Realität am Einlass den Kopf schüttelt. "Alles Schwachsinn, es gibt noch mehr als das. Probiert's mal mit leben. Leben!" Naiv schaut man sich um, da ist nichts. Nur der schöne Glanz und Gloria des vergangenen Schauspiels, das man immer wieder erleben will.
Aber Zeit und Realität bleiben erbarmungslos- und das ist die einzige Wahrheit, die es im Leben gibt.
In Hochgeschwindigkeit liefen sie voran, und schafften es tatsächlich, der Liebe die Schau zu stehlen.
"Arbeit. Wir alle haben Arbeit. Niemand kann immer da sein." 
Meine Vernunft nickt müde, weiß sie ohne hin, dass es stimmt. Aber sie bringt kein Wort hervor, kein Wort gegen das kleine, dumme Herz, dass immer noch an ein Theaterstück glaubt, dessen Ende ungeschrieben bleibt. Sehnsüchtig hofft es auf ein "Irgendwann", während dein Herz lieber mit deiner Vernunft einhergeht.
Ihr seid ein gutes Team, ihr tut, was richtig ist und was in eurer Macht steht. Ihr versteht das Leben.
Nur mein Herz nicht. 
Blindlings gibt es sich diesen tiefen Gefühlen zu dir hin, versinkt und verliert sich in dir mit jedem Herzschlag, während es den Rest meines Seins in die tiefsten Abgründe stürzt.
Denn nichts geht mehr ohne dich, seit dem mein Herz die Liebe ergriffen hat. Selbst das Atmen ist furchtbar schwer, wenn die Distanz und Zeit uns trennt, weil die Sehnsucht so quälend präsent ist und sich durch jeden Gedanken gefressen hat.
Und während meine Vernunft abgekämpft zusieht, kämpft mein Herz umso mehr um dich und deine Aufmerksamkeit- denn das ist mein Leben. Du. Deine Nähe, deine Zuwendung! Das ist alles, alles was zählt. Seit dem Augenblick, jetzt und für immer.
Doch deine Teamfähigkeit von Vernunft und Herz lassen mein Herz stutzig werden. Es kann das nicht verstehen, kann nicht begreifen, wieso du dich nicht so hingeben kannst. Wieso so viel andere Faktoren unsere Liebe bestimmen und nicht du allein. Dein Herz allein. "Ja, wieso denn nicht?"
Wie ein kleines Kind schaut mein Herz dich bockig an, wirft böse Anklagen in dein Angesicht und stellt sich stur. Denn- vielleicht lernt dein Herz dann ja, so wie meines zu lieben?
Doch kein Triumph ist sicher- erst Recht nicht der meines naiven Herzen. Fassungslos muss es die Zwecklosigkeit ansehen, du bist und bleibst vernünftig. Und eben nur manchmal vollends verliebt.
Wieder lächelt meine erschöpfte Vernunft. Das hatte sie längst gewusst und viel zu oft gesagt- aber irgendwann muss das Kind eben mal in den Brunnen fallen. 
Aber die Frage bleibt, wie es weitergeht.
Oder ob. Für mich und dich. Und die Liebe, inmitten von Zweifeln und Ängsten.

Ich kann nur still bitten...bleib'. 

1 Kommentar:

  1. immer wieder gern, liebes :)
    genau und jetzt fängt wieder dieses ganze 'du bist zu dünn'-gerede an. aus spaß denkt jeder sagen zu müssen ich sei zu dick, um im endeffekt zu sagen ich sei magersüchtig. das ist verwirrend und frustrierend. ich will noch schlanker werden. ich bin von größe 36 auf 34 gekommen, trotzdem ist mir das zu wenig, obwohl ich weiß, dass noch weniger weder schön noch gesund ist, aber der drang, dass es weniger wird ist da.
    du stellst dich nicht an. es belastet dich ja wirklich. du spielst deine probleme und sorgen immer runter. mach das nicht.

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