Mittwoch, 8. Mai 2013

#124

Sun has died, 
deep in my bones, straight inside my soul.


Wann immer sie durch die Wolken bricht oder sich gar ganz in voller Blöße am blauen Himmel zeigt, sehe ich ihr erwartungsvoll entgegen, in der Hoffnung, dass sie nicht nur mein Auge, sondern auch meine Seele erreichen und berühren kann. Ein kleines, sanftes, warmes, sonniges Tasten nach meinem dunklem Wesen wäre so wichtig wie eine lebensnotwendige Medizin, es wäre ein Stück Heilung, ein Blick voll Zuversicht in die Zukunft. Aber stattdessen taumele ich im kaltschwarzen Nichts, stolpere und falle über meine eigenen Monster und kann mich kaum noch hochrappeln, weil der Schmerz mich immer wieder zu Boden drücken will. Und während meine Laster so an mir zerren und ich unter ihnen kaum noch gehen kann, verschlingt das kalte Schwarz mehr und mehr meine Seele, die immer noch auf den warmen Schein der einst gestorbenen inneren Sonne wartet. Irgendwann wird nichts mehr von mir übrig sein, dann bin ich nur noch ein seelenloses Stück Mensch; jemand, der sich selbst verloren hat und nur mit trüben Blick einer toten Hoffnung nachtrauern kann.


Schon jetzt fühle ich mich viel zu verloren im schwarzen Fall, im Taumeln durch die Zeit. Während meine Masken und Fassaden das Spiel der Lügen bis aufs Blut ausreizen, versinke ich in endlosen , schmerzenden Gedankenschleifen. Immer tiefer drückt mich die Melancholie nieder, immer stärker reißt mein Monster, meine Sucht, mich aus der  qualvollen Wirklichkeit in eine annehmbare Gleichgültigkeit und lässt mein Körper  zum Ventil werden. Druck abbauen, kratzen, schneiden, Seelenfrieden heucheln- das ist das Ziel, das dick und fett auf der Werbereklame meines dunklen Wesens steht. 
Aber wie viel nützt der körperliche Schmerz?
Rational betrachtet taucht mein Monster mich nur kurz in Erleichterung, während ich kurz darauf umso heftiger in die Realität krache und mich dabei innerlich viel mehr verletze, als ich es äußerlich zuvor tat. Und dennoch ist ein Ablass von der Klingenliebe, der falschen Hoffnung, kaum abzusehen.Viel zu sehr bin ich verstrickt in eine mörderische Abhängigkeit. 



1 Kommentar:

  1. das tut mir unendlich leid für dich.
    wie alt war er? :/
    sich jetzt vorwürfe zumachen, macht keinen sinn.
    sowas zieht einen sehr runter, vor allem. weil man das gefühl hat, die person nicht richtig geschätzt zu haben, aber irgendwann wirst du damit besser umgehen können als jetzt.
    es ist wohl noch nicht sehr lange her?
    dewegen reagierst du gar nicht über.
    fühl dich gedrückt.

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