#83

Life changes things. Even feelings. Even you.

Was auch immer es auf jeder Seite zu bereuen gibt, welche Fehler man ungeschehen machen will, die Zeit läuft nicht im Rückschritt und treibt jeden wir ein Tier durch sein Leben. Wir sind Sklaven der Gegenwart und der Realität, gefangen in einer Welt, über die wir zu herrschen wünschen, obgleich wir ihr doch nur unterliegen. Alles was wir bewegen wollen, was wir zu ändern gedenken, passiert letztendlich doch nicht durch die Hand unseres geschwächten Wesens, sondern viel mehr durch die uns überlegene Macht mit so vielen Namen.Die einen nennen sie Natur, die anderen Gott und wieder welche bezeichnen sie als Schicksal.
Wie auch immer dieses Etwas zu bezeichnen ist, es bestimmt unser Leben auf unsere Weise, wie kein anderer es jemals tun könnte- ob es auch uns beide füreinander vorgesehen hat? All den Schmerz und die Liebe, sollte dies passieren? Oder ist dies das Einzige, was einem Menschen bleibt... Gefühle zu besitzen und durch sie einen Einfluss auf die Umgebung zu haben?


Ich drehe mich wild im Kreis, laufe seit Jahren die selbe Strecke hin und zurück, im Wechselgang. Sobald ich vorwärst gehe, weiß ich schon gleich, dass der Rückschritt nicht auf sich warten lässt, dass mein Versagen schon vorprogrammiert scheint. Aber wann immer ich zu ändern versuche wer ich bin, verliere ich den Boden unter den Füßen und stolpere bei der nächsten Gelegenheit direkt in Melancholies Arme, die stets den besten Freund der kranken Existenz, die in und von mir lebt, bereit hält.
Kann ich mich denn gegen das wehren, was ich bin? Gegen die Angewohnheiten, die Zwänge, gegen  m i c h? 
Es tut mir Leid, wenn ich durch meine Hand deine Liebe verliere, durch mein Scheitern deine Gefühle für mich richte. Du weißt nicht, wie sehr es mich schmerzt zu sehen, wie ich dich immer mehr einenge und dir den Raum zum Atmen nehme, obwohl ich ihn doch selbst von dir zu jeder Zeit überlassen haben will.
Ich bin ein selbstsüchtiger, kranker, kontrollsüchtiger Mensch. Und deine Freundin. Noch.
Solange ich mein Handeln selbst ertragen kann, werde ich dir mein Übel zumuten, aber ich versichere dir, mir steht das Wasser bis zum Hals. Ich hasse mich für mich. Dafür, dass ich mich nie verändern kann und werde, dafür, dass ich jedes Jahr an der selben Stelle ankommen werde- Schwerpunkt Null.
Aber die Frage ist doch- was ist mit dir? Wie lange hältst du es mit mir aus? Mit diesem katastrophalen Mädchen, dass alles über dich wissen muss, weil es von kranker Eifersucht überzogen ist und deswegen im Leben nicht klar kommt? Wie lange willst du mit diesem Wrack leben, dessen schöne Fassade immer mehr zu bröckeln beginnt? Kannst du es denn überhaupt jetzt?